Text: Heinz Käsinger
Künstliche Gewässer helfen bedrohten Tierarten
Seit dem Jahr 2011 wurden vor allem in Niedersachsen und
Nordrhein Westfalen mehr als 7000 neue Kleinstgewässer geschaffen, die die
Bestände an Gelbbauchunken wieder vermehren sollen. Die Art ist stark
gefährdet, weil die einzelnen Kleinbestände, die es noch gibt, viel zu weit
voneinander weg sind oder die Gewässer, in denen die Amphibien leben, durch
Straßen oder Bauwerke getrennt wurden.
Die Maßnahmen, die unter Federführung des Nabu jetzt
abgeschlossen wurden, waren äußerst erfolgreich. Gleich zu Anfang wurden fast
70 Teiche als Lebensraum angenommen, mittlerweile hat die Gelbbauchunke mehr
als 100 der künstlichen Tümpel akzeptiert.
Ein wissenschaftlicher Mitarbeiter des Projekts zeigt, warum
die Gelbbauchunke ihren Namen trägt (Foto: Christian Fischer/Wikipedia Commons)
Tod durch geschlossene Reusen?
An der Ostsee sterben immer mehr Robben. Die Tiere werden an
den Strand gespült, sind äußerlich unversehrt und Untersuchungen ergaben, dass
sie weder an Viren noch an Bakterien verendet sind.
Fachleute vermuten nun, dass die Tiere in Reusen hinein
tauchen, um sich dort Beutetiere oder Köder zu schnappen – und dann
nicht mehr heraus können. So ertrinken die Lungenatmer ganz einfach. Die
Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen. Sollte sich die Vermutung
bewahrheiten, müsste man schleunigst über neue Reusenformen nachdenken.
Nachwachsende Extremitäten interessiert Forscher schon seit
150 Jahren
Der mexikanische Schwanzlurch Axolotl hat eine besondere
Fähigkeit. Das fast 25 Zentimeter lange Tier kann seine Arme und Beine wieder
nachwachsen lassen, wenn diese verloren gehen. Doch nicht nur das. Auch
verletzte Augen heilt es selbst und sogar durchtrenntes Rückenmark wird regeneriert.
Die Wissenschaft spricht in diesem Fall von einem Selektionsvorteil. Eine
durchaus sinnvolle Fähigkeit, lebt der Axolotl doch kannibalisch und die
bissige Verwandtschaft hat es vorwiegend auf die schmackhaften Gliedmaßen
abgesehen.
Wissenschaftler aus Deutschland, Tschechien und Österreich
sind dem Phänomen jetzt nachgegangen. Es ist ihnen gelungen, das vollständige
Genom des Schwanzlurchs zu entschlüsseln, was eine wahre Mammutaufgabe war.
Denn mit 32 Milliarden Basenpaaren ist dieses Genom das umfangreichste aller
bislang gefundenen und zehnmal so groß wie das des Menschen.
Die Forscher vermuten, dass vielleicht auch andere
Wirbeltiere diese Fähigkeit gehabt haben könnten, die entsprechende
Erbinformation jedoch verkümmert ist. Jedenfalls forscht man schon seit mehr
als 150 Jahren am Lurch herum, was dazu führte, dass in den Laboren weltweit
mehr Axolotls leben als in Freiheit. Axolotl in den Labors der Universität Konstanz (Foto:
Faldrian/Universität Konstanz)
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