(Bilder: 'Under', Text: Heinz Käsinger, Bild oben: das „Under“ an der südnorwegischen Felsküste ragt diagonal
aus dem Wasser, Bild unten: der Küchenchef persönlich erntet, was das Meer um das Lokal
herum hergibt)
In Israel gab es schon Anfang dieses Jahrtausends
eines – in Eilat am Roten Meer. Und auch die Malediven haben zwei
oder drei. Seit Ende März 2019 nennt auch Europa ein Unterwasserrestaurant sein
Eigen: An der Südküste Norwegens bauten die Brüder Gaute (45) und Stig (43) Ubostad
eine Art Betonbunker schräg ins Meer hinein, bis fünf Meter unter die
Wasseroberfläche. Von dort aus ragt es diagonal aus dem Meer in den Himmel
hinein. Ausführende des gewagten aber spektakulären Gebäudes waren die
bekannten Osloer Architekten SnØhetta, die
in New York das Mahnmal für die Opfer des 11. September 2001 und auch die
Osloer Oper entworfen hatten.
Nahe dem Ort Lindesnes an der norwegischen Südküste können
nun 40 Essensgäste Auge in Auge mit den Meerestieren der Nordsee ihre Gerichte
genießen. Insgesamt, d. h. mit dem Barbereich, verfügt das Lokal über 100 Plätze – die von einer zehnköpfigen Küchenbrigade und zahlreich
vorhandenem Servicepersonal bedient we rden. Die Speisekarte listet vorwiegend
lokale Gerichte auf, deren Zutaten auch aus der Umgebung kommen, vor allem aus
dem Meer.
Insgesamt verbauten die Architekten 1600 Tonnen Beton. Die
Wände sind etwa 90 Zentimeter dick und die Panorama-Sichtscheibe ins Meer
hinaus besteht aus Acrylglas. Gekostet hat das Unterwasserrestaurant knapp acht
Millionen Euro.
Wenn es so weiter geht, wie es begonnen hat, dann haben die
beiden Brüder die Investition geschwind wieder eingenommen. Bereits 7500 Gäste
haben reserviert, so dass das Lokal bis Mitte September 2019 ausgebucht ist.
Bei einem Menüpreis (ohne Getränke) von 2250 Norwegischen Kronen, was rund 250
Euro entspricht, wäre das rein rechnerisch in etwa fünf Jahren der Fall.
ATLANTIS drückt jedenfalls die Daumen.
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