Das Sydneyer Opernhaus bekommt ein Riff |
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Das wohl bekannteste und am meisten fotografierte Opernhaus
der Welt, das in Sydney, bekommt ein künstliches Riff. Das gaben die Regierung
des Bundesstaates New South Wales und die Technische Universität von Sydney
bekannt. Zunächst wird es neun hexagonale, schwimmende Inseln rund um die Oper
geben und diese werden im Rahmen eines drei Jahre währenden Forschungsprojektes
beobachtet werden. Da die Experten sich eine Belebung des Hafens durch
Meerestiere erhoffen, liegt der Schwerpunkt der Beobachtungen darauf, ob sich
an den Kunststoffmodulen überhaupt – und wenn ja
welche – Tiere ansiedeln. Sprich: Ob sich Artenvielfalt und absolute
Menge an Meeresgetier in der Hafengegend erhöhen. Später sollen dann ggf. feste
Riffe installiert werden.
Kritiker sind skeptisch
Kaum war der Plan von Regierung und Universität bekannt, gab
es von San Francisco im Westen bis Wladiwostok im Osten Kritik in Öffentlichkeit
und Wissenschaft. Wissenschaftler gaben zu bedenken, dass die Gewässer um
Sydney zu kalt für die Ansiedlung von Korallen seien und ohnehin vorhandenes
Meeresleben in den Felsen und Sandflächen rund um den Hafen genügend Lebensraum
vorfinden würden. Außerdem sei für größere Tiere, ob Fische oder Säugetiere wie
Robben und Otter, der Stress durch den dichten Schiffsverkehr des
vielbefahrenen Personenfährhafens zu groß. Laien kritisierten, dass das Geld
für solch einen Plan besser in den Erhalt des Großen Barriereriffs im Nordosten
des Kontinents fließen solle. Das Opernhaus Sydney liegt auf der Bennelong Point-Landzunge,
direkt am Circular Quay, dem Personenfährhafen mit der weltweit höchsten
Schiffsfrequenz. Text und Bild: Heinz Käsinger
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