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Umwelt
Der Irrsinn beginnt: Tief, tiefer, Tiefseegrabungen |
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Die „Jiaolong“ kann in Tiefen bis zu sieben Kilometer
vordringen und dort Felder von Bodenschätzen erkunden (Foto: Chonghe Marine
Industrie, Text: H.K.)
Die chinesische Werft Fujian Mawei Shipbuilding arbeitet
derzeit an einem Schiff, das alle bisher in China gebauten Schiffe in den
Schatten stellen wird. Soeben ist der Rumpf des 227 Meter langen Ozeanriesen
fertiggestellt worden und ein Sprecher der Werft informierte in einer
Pressemitteilung: „Wir sind exakt im Plan. Alles im grünen Bereich.“ Das Schiff
könne, so der Sprecher weiter, im kommenden Jahr 2018 an das kanadische
Unternehmen Nautilus Minerals übergeben werden. Darüber hinaus gehende Informationen
gab die Werft nicht, technische Details zum Schiff unterliegen strengster
Geheimhaltung.
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Umfrage des Bundes-Umweltministeriums: Diskrepanz zwischen denken und handeln |
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Anfang Juli stellte Bundesumweltministerin Svenia Schulze (SPD)
eine Studie ihres Ministeriums vor. Die Studie erhob Meinungen zum
Naturbewusstsein der Bundesbürger. Positiv ist zu vermerken, dass
Umweltbewusstsein das Denken der Menschen in Deutschland immer mehr beeinflusst.
So sehen beispielsweise 96 Prozent aller Befragten ein großes Problem in der
steigenden Plastikflut in den Weltmeeren. Während es in den 1970er- und 80er
Jahren der ölverschmierte Seevogel war, der Besorgnis hervorrief, so ist es
heute der Vogelkadaver mit dem plastikgefüllten Magen.
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Hoffnungsschimmer für die Meere? |
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 (Foto: Uni Hohenheim) Die Meere sind übervoll mit Plastikmüll. Über die Meerestiere landet der Müll schließlich wieder beim Verursacher – dem Menschen. Auf dem Mittagstisch. Denn Plastik zersetzt sich nicht, sondern wird lediglich in kleinste Partikel zerrieben und schließlich von den Meeresbewohnern gefressen. Es gibt zahlreiche Projekte, das aus Erdöl gewonnene Plastik zu ersetzen. An der Universität Hohenheim forschen zwei Wissenschaftlerinnen an der Verwendung von Chicorée-Abfall zur Herstellung von Nylon, Polyester, Perlon oder Kunststoffflaschen.
Ein Bericht der Universität Hohenheim
Ein fensterloser Raum auf der Versuchsstation des Hohenheimer Universitätsgeländes. An den Wänden stehen Regal-Türme mit 3 Etagen voll Wannen, ausgekleidet mit Teichfolie. Darin stehen in Kunststoffkörben aufrecht die 15-20 cm langen Wurzelrüben, aus denen verkaufsfähige Chicorée-Salatknospe innerhalb von 3 Wochen wachsen.
Eine Aquariumpumpe umspült die Pflanzen mit einer Nährlösung. Es ist dunkel, damit die Salatblätter in einem gelben Pastellton verbleiben und keine der Chicorée-typischen Bitterstoffe bilden, die den Verzehr beeinträchtigen könnten.
Ähnlich wie in dieser Versuchsanlage – nur um ein Vielfaches größer – sieht es bei der kommerziellen Produktion von Chicorée-Salat in so genannten Wasser-Treibereien aus: Denn die zweijährige Chicorée-Pflanze verbringt nur die ersten fünf Monate auf dem Acker. Mitte Oktober werden die Blätter abgemulcht, die Wurzelrüben geerntet, kühl gelagert und dann in die Treibräume gebracht. Erst dort treiben neue Blattknospen aus, die als Chicorée-Salat genutzt werden.
Doch anders als in der Lebensmittelproduktion interessiert sich die Universität Hohenheim vor allem für den nicht-essbaren Rübenanteil. „Die Wurzelrübe macht ca. 30 % der Pflanze aus. Die eingelagerten Reservekohlenhydrate werden für die Bildung der Salatknospen nicht vollständig aufgebraucht, so dass wertvolle Reservestoffe verbleiben. Die Wurzelrüben können jedoch nur einmal für die Chicorée-Treiberei genutzt werden, fallen nach der Knospenernte als Abfallstoff an und müssenentsorgt werden.“, erklärt Agrarbiologin Dr. Judit Pfenning.
Nylon, Polyester, Perlon oder Kunststoffflaschen
Wie wertvoll diese Wurzelrübe tatsächlich ist, zeigt Prof. Dr. Andrea Kruse wenige Schritte entfernt in einem Labor des Instituts für Agrartechnik.
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Meeres- und Umweltschutz: Zappenduster bis hoffnungsvoll |
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Betrachtet man eine Reihe von Ereignissen rund um den Meeresschutz,
die in den vergangenen Tagen und Wochen stattgefunden haben, bzw. bekannt
wurden, so schwankt man zwischen hoffen und Bangen. Lesen Sie selbst:
(Foto links: Dylan Walker, Wikimedia Commons.
True-Wale sehen ein bisschen aus wie eine Kreuzung
zwischen Delfin und Seekuh. Biologisch gesehen gehören sie zu den
Schnabelwalen)
Am Strand der Insel Sotra vor Bergen, Norwegen, wurde
kürzlich ein Cuvier-Schnabelwal entdeckt, der trotz heftiger und wiederholter
Intervention von Menschen immer wieder Richtung Strand schwamm. Ein
herbeigerufener Zoologe diagnostizierte, dass das Tier krank sei und unter
starken Schmerzen leiden musste. Man beschloss deshalb schweren Herzens, das
Tier einzuschläfern. Wissenschaftler der Universität von Bergen obduzierten den
Kadaver schließlich und stellten dabei Erschreckendes fest: Im Magen des Tieres
befanden sich mehr als 30 Plastiktüten, andere Plastikverpackungen und mehrere
Kilogramm Mikroplastik. Der Kunststoff hatte einen Pfropfen im Magen gebildet,
so dass sich der Wal nicht mehr ernähren konnte und langsam verhungert wäre.
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Ist das Tote Meer bald tot? |
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(Bild links: Blick vom
Kibbuz En Geddi auf das Tote Meer) Im Jordantal, etwa auf halber Strecke zwischen dem See
Genezareth und dem Golf von Aqaba, liegt das Tote Meer. Es befindet sich damit am
nördlichsten Ende des Ostafrikanischen Grabenbruchs und an der tiefsten
Festlandstelle der Erde: 420 Meter unter dem Niveau des Meeresspiegels. Wer auf
der israelischen Seite des Jordantales steht, hoch droben auf der Festung
Masada, hat einen herrlichen Blick auf das Tal, den Salzwassersee und die Berge
Jordaniens dahinter. Leider könnte dieser schöne Ausblick bald ohne das tiefe
Blau des Sees auskommen müssen. Denn der See ist von der Austrocknung bedroht.
Rund ein Meter sinkt sein Wasserspiegel pro Jahr. Das Tote Meer teilt damit das Schicksal des
Sees Genezareth – aus durchaus ähnlichen Gründen.
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Mittelgebirgssee ist Gewässertyp des Jahres |
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„Sein Name: tiefer, großer, kalkarmer Mittelgebirgssee.
Seine typischen Bewohner: Flussbarsche, Haubentaucher, gefährdete Algenarten
und die Larven der Köcherfliege Oligotricha striata.“ So beschreibt das
Umweltbundesamt (UBA) den Gewässertyp des Jahres 2017. Im Rahmen dieser Aktion
wird alljährlich aus den 25 Fließgewässertypen, 14 Seentypen und elf Typen
für Küsten- und Übergangsgewässer, ein Vertreter ausgewählt, um auf die Schutzwürdigkeit
der Wasservorkommen in Deutschland aufmerksam zu machen. „Flüsse, Seen und
Küstengewässer“, so das UBA, „sind vielfältige und ökologisch äußerst
wertvolle Lebensräume, die im Naturhaushalt eine zentrale Rolle spielen.“ Mit
der Öffentlichkeitsarbeit rund um die jährliche Wahl soll deshalb vor allem
für einen sorgsameren Umgang mit den Gewässern geworben werden. Laut
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks fordert die EU-Wasserrahmenrichtlinie,
auf die diese Einteilung der Gewässertypen zurückgeht, grundsätzlich eine
„hohe Wasserqualität und gute Lebensbedingungen für die im und am Wasser
beheimatete Tier- und Pflanzenwelt“.
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Tauchroboter erkennt und betäubt Rotfeuerfische
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Bild: RISE soll autonom arbeiten und bis zu 50
Rotfeuerfische pro Tauchgang fangen können. Das Gerät wird rund 1000 Euro
kosten. Werksfoto RISE)
Ein Tauchroboter, dessen Kamera Fische automatisch erkennen
kann, sie mit einem Stromstoß betäubt und dann in einen speziellen Behälter
saugt, klingt für Naturschützer schrecklich – und ist es sicher auch.
Aber: Der Roboter ist einzig und alleine darauf programmiert, dies mit Rotfeuerfischen
zu tun, die gerade den Westatlantik erobern – wo sie wirklich nicht
hingehören und wo sie das örtliche Ökogefüge gefährlich durcheinander mischen.
Auf dem Speiseplan der gefräßigen Lauerräuber steht beispielsweise eine Reihe
von Friedfischen, die sich ausnahmslos von Phytoplankton und Algen ernähren.
Fehlen diese Fische im Riff, so nehmen Algenbestände überhand und überwuchern
die Korallenriffe. Diese sterben dann ab. Umgekehrt haben örtlich angesiedelte
Raubfische keine Strategie dafür entwickeln können, die Giftstacheln des
Feuerfisches zu überwinden und ihn so selbst zu Beute zu machen.
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