Helmuth Euler: Wasserkrieg 17. Mai 1943: Rollbomben gegen die Möhne-, Eder- und Sorpestaudämme |
|
|
|
Euler, Helmuth:
Wasserkrieg
17. Mai 1943: Rollbomben gegen die Möhne-, Eder- und
Sorpestaudämme
Broschiert mit schwarzweißem Titelbild, Format ca. 21 x 24,3
cm
258 S. mit sehr vielen schwarzweißen Fotos, Zeichnungen,
Tabellen und Karten
Motorbuch Verlag, Stuttgart, 3. Aufl., 2015
ISBN 978-3-613-03983-4
Preis: 39,90 €
Buchbesprechung von Wolfgang Freihen (Februar 2018):
Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe von Büchern und
Broschüren (z.B. Fotoausstellungen) zum Bombenkrieg gegen unsere Staudämme. Da
diese Seen auch für uns Tauchsportler interessant sind, geht uns natürlich auch
deren traurige Geschichte während des letzten Weltkrieges an. Die meisten Publikationen
finden sich heutzutage in Antiquariaten. Umso interessanter ist jetzt das 2. Buch
von Helmut Euler, das auf Augenzeugenberichten, ebenso aber auch auf bisher
unbekannten und unveröffentlichten Dokumenten internationaler Archive beruht,
die in der Zwischenzeit freigegeben wurden. Die Geschichte reicht bis 1937
zurück, als britische Militärs erstmals über die Sprengung dieser Staudämme
nachdachten. Damit sollte das Ruhrgebiet mitsamt seiner verbindenden
Wasserstraßen, die dem Transport von Kriegsmaterial dienten, auf einen Schlag ausgeschaltet
werden. Wie sich zeigte, konnten diese Pläne jedoch nicht auf konventionelle
Art und Weise umgesetzt werden. Erst die langwierige Entwicklung von sich gegen
den Uhrzeigersinn drehenden Rollbomben, die im Tiefflug auf der Seeseite ausgeklinkt
wurden, die dann über das Wasser und auch über Sperranlagen hüpften, führten
letztlich zum Erfolg. Der Befehl zum Angriff kam jedoch nicht aus
Großbritannien, sondern aus dem 5500 km entfernten Washington. Über 1400
Todesopfer waren zu beklagen. Ebenso kam sehr viel Vieh zu Tode, zahllose Straßen,
hunderte Gebäude, dazu viele Brücken und Eisenbahnbrücken wurden zerstört und kamen
im verwüsteten, überschwemmten Gebiet von über 200 Quadratkilometern hinzu. Die
strategischen Vorteile blieben jedoch aus, denn die Waffenschmiede an der Ruhr konnte
trotzdem praktisch ungestört weiterproduzieren. Von den Alliierten übertrieben dargestellt,
blieben diese Ereignisse bei uns unvergessen. Insgesamt ein hervorragendes
Zeitdokument mit sehr vielen interessanten Schwarzweißfotos.
|
|
Jaun Andreas: An Fluss und See |
|
|
|
Jaun, Andreas:
An Fluss und See
Natur erleben –beobachten – verstehen
Flexibler Einband mit farbigen Titelbildern, ca. 16,5x23 cm
230 Seiten mit sehr vielen Abbildungen
Haupt Verlag, Bern, 2011
ISBN 978-3-258-07673-7
Preis: 22.— Euro
Buchbesprechung von Wolfgang Freihen
Das Buch richtet sich an alle, die mehr über
unsere Binnengewässer und Feuchtgebiete erfahren möchten. Er wird umso
interessanter, je mehr man sich hineinliest.
|
weiter …
|
|
Knauf-Museum / Margarete Klein-Pfeuffer / Markus Mergenthaler: Frühe Main-Geschichte Archäologie |
|
|
|
Knauf-Museum Iphofen / Klein-Pfeuffer, Margarete / Mergenthaler, Markus:
Frühe Main-Geschichte
Archäologie am Fluss
Harter Einband mit farbigem Titelbild, Format ca. 22 x 23,5
cm
288 S. mit vielen Farbfotos, Landkarten und Graphiken
Nünnerich-Asmus Verlag & Media, Mainz, 2017
ISBN 978-3-945751-99-2
Preis: 24,90 €
Buchbesprechung von Wolfgang Freihen (Dezember 2017):
Ein ausgezeichnetes Buch zur frühen Geschichte und
UW-Archäologie des Mains. Ursprünglich diente es als Begleitband zur nicht mehr
existierenden gleichnamigen Sonderausstellung in Iphofen. Aber das Buch hat
weitaus mehr zu bieten: So ist es schön, dass sich das Eingangskapitel sehr
ausführlich mit der Paläontologie dieses Gebietes mit sämtlichen Nebenflüsse
auseinandersetzt – einer Zeit, in der Menschen unseren Planeten noch nicht bewohnten.
Zahlreiche Erdverwerfungen veränderten nicht nur den Lauf, sondern auch die
Fließrichtung des Mains. In unserer Zeit wurde der Main verschiedentlich
ausgebaggert und begradigt, sodass heutzutage Faustkeile, andere steinzeitliche
Werkzeuge, neolithische, sauber beschliffene und durchbohrte Steinbeile, aber
auch spätere Bronzeschwerter, Helme und alte Münzen meist abseits des
Fließgewässers selbst, an Land und in Kiesgruben aufgefunden werden. Die erste
Besiedlung durch Neandertaler wird genauso berücksichtigt wie alle Folgezeiten vor
allem durch Kelten und Römer und spätere ortsansässige Völkerschaften. Zum
Tauchen ist der heutige Main zumeist zu trübe, aber ein Kapitel beschäftigt
sich ganz allgemein mit Flüssen als Speicher kulturellen Gedächtnisses.
Flussfundzeugnisse rituell-religiösen Handelns werden vorgestellt. Wir erfahren
alles Wesentliche über die Schifffahrt im frühen und hohen Mittelalter, und im Oberlauf,
wo zumindest in der kälteren Jahreszeit die Sicht zur Ausübung unseres Sportes
ausreicht. Hier wird von einigen Einbäumen berichtet, die auch unter Wasser fotografiert
wurden. Leider verzichtet das Buch jedoch auf die Wiedergabe wenigstens eines
der besten UW-Fotos aus einer solchen Serie. Ansonsten berichten die einzelnen
Kapitel, die jeweils durch ausgesprochene Spezialisten des Knauf-Museums
verfasst wurden, über die Steinbearbeitung durch die Römer, Schiffsreisen Karls
des Großen, Burgen und Klöster und andere wesentliche Dinge. Es ist ein
umfassendes Buch, das seinem Titel gerecht wird. Entsprechende
Literaturverzeichnisse und ausgesprochen gutes Kartenmaterial, Farbfotos und
Graphiken ergänzen den fundierten Text. Sehr empfehlenswert!
|
|
|